Hi.
Lies Dir den Link mal bitte durch:
http://www.starchak.ca/efi/siamese.htm. Ich weiss dass Leute wie Dougie da schon lange dran am Basteln sind, aber müsste der Siamese Code der MS2 nicht schon alles haben was Du brauchst? Ich glaube mich zu erinnern dass einige wenige Mini Treter mit diesem Code schon durch die Gegend fahren?
Der Link ist in jedem Fall lesenswert. Zwar sehr theoretisch aber....
....würde man eine normale Port-Einspritzungs ECU von einem konventionellen Motor mit 1 Einspritzdüse pro Kanal nehmen (was alles ist wofür der Platz reicht), das Ergebnis wäre ein sehr schlecht laufender Motor. Mit Blick auf das Diagramm wird klar dass egal wann das Steuergerät die Einspritzdüse ansteuert - das erste Einlassventil welches danach öffnet wird den Sprit einsaugen. Wenn der innere Zylinder 63% des eingespritzen Benzin in Beschlag nimmt, wird der Motor wie ein 2-Zylinder laufen bis zuzr Motorlast, an der sich eine "Sättigung" einstellt und selbst dann würden die äusseren Zylinder noch zu mager laufen.
Also, wie soll man das Problem lösen angesichts des Wissens dass es irgendwie gehen muss. Denn Rover hat schließlich einen MPI Mini produziert...
Abgesehen von der Möglichkeit, sich nach einem 8-Kanal-Kopf umzusehen, eine Trennwand in die Kanalmitte zu schweißen oder auf SPI umzubauen, man könnte eine andere Kurbel- und Nockenwelle einbauen, die die Zündfolge auf 1-3-2-4 ändert. Aber was das kostet? Ich würde es trotzdem gerne mal ausprobieren.
Aber es gibt eine weitere Möglichkeit:
Schau Dir das Polardiagramm nochmal genau an. Was im Ansaugkanal passiert erinnert stark an einen 2-Takt Motor, nämlich 1 Ansaugtakt pro KW Umdrehung nur mit dem Unterschied dass es sich nicht immer am selben Zeitpunkt im 360° Zyklus wiederholt.
Ein Ansaugtakt am Anfang des Arbeitstaktes und einer am Ende. Um das Siamese Port Problem zu lösen, müssen wir diesen effekt aufgrund der unsymetrischen Ansaugtakte umgehen. Das bedeutet, dass die eingespritzte Menge für den äusseren Zylinder genau auf das öffnende ventil treffen muss und dementsprechend auch der innere Zylinder seine Spritmenge bekommen muss.
Wie oben bereits beschrieben: Es gibt viele Motoren mit vorgelagerter Einspritzung, wo der SPrit mal ins öffnende Ventil spritzt und das andere mal vors geschlossene Ventil und diese Tatsache macht keinen Unterschied.
Was in dem Polardiagramm fehlt ist den Zeitbereich. Das Diagramm zeigt die Zeit, die die KW für 1 Umdrehung benötigt und die Zeit dieser Umdrehung, in der das E-Ventil aus SIcht dieses Siamese-Kanals geöffnet ist.
Um den "Gemischdiebstahl" des inneren Zylinders zu verhindern muss die Öffnungszeit der Einspritzdüse kürzer seinals die Öffnungszeit des E-Ventiles. Wie viel weniger? Nun, bis 0,050" Ventilhub ist so gut wie keine Luftströmung vorhanden, insofern ist dies ein guter Anfangspunkt. Es gilt auch Physikalische Größen zu beachten, wie z.B. die Öffnungszeit der Düsen und die Gemischlaufzeit von der Düse bis zum Ventil. Die Gemischlaufzeit wird vorgegeben von der Luftgeschwindigkeit im Ansaugkanal, und diese wiederum variiert je nach Motorlast und Drehzahl. Ich habe die Laufzeit mal abgeschätzt. Die folgenden Zahlen zeigen als Startpunkt wenn das Ventil 0,050" vom Ventilsitz abgehoben at ein Einspritz "Zeitfenster" von 210° oder 58% pro Umdrehung
Leider steigt mit Motordrehzahl auch der Spritbedarf, so dass das "Zeitfenster" für die Einspritzung und Spritbedarf konvergieren. Der kritische Punkt ist Vollgas bei hohen Drehzahlen: Wenn man zu den statischen Gradangaben des Einspritz-"Zeitfensters" noch den Wertebereich "Motorlast" hinzufügt (was ich im folgenden Diagramm getan habe), dann kann man eine "Decke" für das Einspritzkennfeld erzeugen. Wenn man unter diesem Grenzwert bleibt, werden innere und äussere Zylinder balanciert laufen.
Die richtigen Einspritzventile für einen Siamese Motor auszuwählen ist kritisch. Sie müssen groß genug sein um die benötigte Spritmenge für jeden Zylinder mit 58% Öffnungsdauer zu liefern, muss aber zugleich klein genug sein, um noch den Leerlauf abstimmbar zu machen.
Wenn die Düsen zu groß sind wird der Motor im Leerlauf schlecht laufen und die Abgaswerter werden schlecht sein. Sind sie zu klein magern die äusseren Zylinder ab ner gewissen Last ab. (...=
Schon interessant. Scheint so, als haben die Rover Leute damals beim MPI alles gegeben, was?
Pigga